Veröffentlicht am 30. Dezember 2024.
Huch? Mehr Indie Fresse? Ja!
Einmal im Quartal wollen wir euch ab jetzt eine Extraportion Indie Fresse geben. In unserem Bonus-Format „Sidequest“ wollen wir uns einem Thema genauer widmen.
In dieser Folge sprechen wir über Götterdämmerung, einen DLC zum historischen 2.Weltkriegs-Strategiespiel Hearts of Iron IV. Denn genau dieser DLC hat in der deutschsprachigen Games-Szene für große Kontroversen gesorgt. Und zwar nicht durch die Dinge, die er hinzufügt (sehr viele historische Nazis), sondern die er auslässt. Genauer: Holocaust, Shoah und viele, viele andere Gräueltaten der Nazis.
Darf ein Spiel das? Sollte ein Spiel das? Erleben wir hier die Grenze des Spielbaren? Wir reden drüber mit unserem Freund Christian Huberts, der sich als Kulturwissenschaftler, Kritiker und Autor bereits seit Jahren mit Themen rund um Rechtsextremismus, Games und Erinnerungskultur befasst.
Mehr zum Thema findet ihr unter anderem hier:
- Breitband mit Marcus, Dennis und Christian zum Thema
- Der GameStar-Test
- Das Steinwallen-Video
- Die Mastodon-Posts von Christian
- Video von Bastian „Tastenhauer“ Dawitz
Wir hoffen, ihr findet unser Gespräch genauso interessant wie wir und sind gespannt auf euer Feedback!
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Unser aktuelles Ziel: HABEN WIR ERREICHT! Als Nächstes gibt es eine Bonusfolge für alle! Themenvorschläge, Ideen, Wünsche für zukünftige Bonusfolgen? Sagt uns gerne Bescheid!
Indie Fresse ist eine Gemeinschaftsproduktion von und mit:
Hallo ihr Lieben, danke für diese Folge! Gern mehr in diese Richtung, also tiefgründige Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema. Ich stehe auf dem Standpunkt dass alle Spieleentwickly sich grundsätzlich mit den möglichen Rezeptionen ihres Werkes auseinandersetzen müssen. Proaktiv. Mal ein Beispiel ohne Godwin: Ich habe mit einem Indidev mal intensiv darüber diskutiert dass seine Idee ein Spiel über flaschensammelnde Obdachlose sich mit dem Thema Obdachlosigkeit dann auch ernsthaft auseinandersetzen muss. Sein Standpunkt war: „It’s just a game, it’s just supposed to be fun.“ und meiner war eben nee, so geht das nicht. Ich war zum Glück mit der Meinung auf dessen Discord nicht allein. Das Spiel gibt es im übrigen auch nicht, ist nie mehr als eine Idee geworden. Was vielleicht auch besser so ist, mit dieser Einstellung. Eine mögliche Rezeption von so einem fun game wäre: Hey guck mal, mit ordentlich anstrengen beim Flaschen sammeln hab ich mir ein eigenes Haus kaufen können, ergo sind Obdachlose einfach nicht fleißig genug. Dabei sind die Hintergründe für Obdachlosigkeit oft starke Suchtprobleme, psychische Probleme, eine Verkettung ungünstiger Umstände oder andere Dinge welche Menschen in unserer „tollen“ kapitalistischen Leistungsgesellschaft durchs Raster fallen lassen. Aus meiner Sicht, wenn es unbedingt ein Spiel mit dem Setting sein muss, dann sollte auch das Spieldesign verunmöglichen auszublenden wie scheiße Obdachlosigkeit als gesellschaftliches Phänomen ist. Und um nun doch noch bei Godwin zu landen: Wenn man diese „it’s just supposed to be fun“-Logik weit genug extrapoliert landet man bei Candycrush mit Hakenkreuzen als was völlig normalen. Thank you for coming to my TED talk.