Frostpunk 2, Reka, Draconis und generative KI-Kontroversen (#080)

Veröffentlicht am 14. Oktober 2024.

Es wird kälter, die Bäume werden kahl, die Chilis auf der Fensterbank wachsen nicht mehr so gut. Der Frost kommt. Und wir müssen uns anpassen. Zum Beispiel indem wir die Kinder in die Kohleminen schicken, die Wohnung mit Asbest tapezieren und Schlägertrupps auf die Straße schicken, um zu gucken, ob jemand Fenster auf und Heizung an hat.

Zumindest wenn es nach Frostpunk 2 geht. Der erste Teil hat das Survival-Aufbau-Genre richtig groß gemacht. Und der zweite Teil ist…kontrovers. Denn Frostpunk 2 verändert ganz viele Spielprinzipien und erweitert das Aufbauspiel um eine Politik-Simulations-Ebene. Aber ist das auch wirklich eine so gute Idee? Reden wir drüber!

Außerdem: Baba Yaga im Early Access. Wir sprechen über das Berliner Indie Game Reka. Ein Cozy Game in der Hexenhütte mit Hühnerbeinen.

Und: Wir müssen mal wieder über KI sprechen. Denn Marcus ist über ein Kickstarter-Projekt gestolpert und hat Fragen.

Unsere Themen:

Falls euch gefällt, was ihr hier hört, könnt ihr uns unterstützen, in dem ihr reichhaltig kommentiert, weiter empfehlt, auf Podcastplattformen rezensiert, unseren Newsletter abonniert oder uns wahlweise auf Steady oder per Direktüberweisung (IBAN: DE33 5002 4024 9815 3904 01, Überweisungszweck „indiefresse“ nicht vergessen!) mit Geld bewerft.

299
266

Unser aktuelles Ziel: Wenn wir 299 Euro im Monat von euch bekommen, möchten wir in Zukunft pro Quartal eine Extra-Folge veröffentlichen, die sich ausführlich einem Thema widmet. Das kann ein Entwickler*innen-Interview, ein ausführliche Besprechung zu einem bestimmten Spiel oder tiefgründige Diskussion zu einem Games-Thema mit verschiedenen Gästen sein. Eine Beispielfolge zu Baldur’s Gate 3 mit Nina Kiel  gibt es hier.

Indie Fresse ist eine Gemeinschaftsproduktion von und mit:

avatar
Marcus Richter
avatar
Dennis Kogel

9 Gedanken zu „Frostpunk 2, Reka, Draconis und generative KI-Kontroversen (#080)

  1. Huhu, wegen dem Cover:
    Ihr könntet auch von dem Spiel, das ihr am meisten behandelt, die vom Publisher/Dev offiziellen Pressedaten verwenden. Evtl habe ich diese auch mal im Footer Bereich der Webseiten gesehen, ist lange her.
    Vielleicht kostet euch das noch weniger Zeit als KI-Begriffe zu optimieren. Es verbraucht zumindest weniger Strom und Wasser als das Generieren von KI und schützt vor Gewissensbissen 🙂

  2. Moin. Thema KI-Coverbilder:
    Ich hab da ne sehr starke Meinung dazu und wäre nicht traurig, wenn ihr die abschafft. Zumindest für mein Nutzungsverhalten haben die Cover eine so geringe Bedeutung, dass ihre Nutzung keinesfalls die ganzen ethischen Gegenargumente aufwiegen kann. Darüber hinaus empfinde ich KI-generierte Bilder immer eher als billig und irritierend (wobei das bei den Indiefresse-Covern wegen des oft gezeichneten Stils weniger der Fall ist als bei KI-Bildern, die auf Fotografien basieren).
    Ich habe lieber einmal immer dasselbe schöne von Hand designte Logo als wechselnde KI-generierte Cover. Wenn man Varianz haben möchte, könnte man zB auch einmal im Monat/Quartal/Halbjahr ein neues Cover designen lassen.

    1. Dem stimme ich voll zu. Ich find die indiefresse KI-Cover gehören zu den hübscheren, bei anderen großen Podcastern mit KI-Covern kommt mir oft der kaffee hoch, aber am Ende würde ich sie nicht vermissen. Die Ozeane zu kochen, um alle zwei Wochen eine Audiodatei zu bebildern, finde ich wenig überzeugend. Von allen Use Cases von KI finde ich genAI Bilder und Videos am wenigsten überzeugend, die sind einfach fast immer tief im uncanny Valley. Deswegen, wenn es nur nach mir ginge: kann man sein lassen.

  3. Hi, hier nochmal meine drei Cents zum KI-Thema, die sich nicht wesentlich von meinen Vor-Kommentator:innen unterscheiden:

    1. Wie ihr selbst schon in der Folge beschrieben habt, sind die Large Language Models unter äußerst fragwürdigen Bedingungen zustande gekommen. Ich finde, jegliche alltägliche / regelmäßige Nutzung normalisiert so ein Gebaren und gibt OpenAI & Co in ihrem Handeln recht.
    2. Der Energieverbrauch für ein (!) generiertes KI-Bild entspricht etwa einer Handy-Ladung. Meist werden deutlich mehr Anläufe gebraucht, bevor ein passendes Motiv entsteht. Dieser Energieverbrauch ist mir ein deutlich zu hoher Preis für die gebotene Bequemlichkeit (auch wenn das eigentliche Problem, wie bei allen Klimakrisen-Fragen nicht im individuellen Handeln liegen, sondern in den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – die hier schlicht nicht oder nur unzureichend gesetzt sind – eine Nutzung von Ressourcen in diesem Ausmaß sollte schlicht nicht erlaubt sein).
    3. Ihr habt in der Folge gesagt, dass die Cover ein schönes Bild abgeben, wenn man auf die Seite kommt. Ich glaube, ich habe bisher lediglich einmal „die Seite“ besucht (heute zum zweiten Mal, um diesen Kommentar zu schreiben) – ansonsten nehme ich die Cover in meiner Podcast-App nur äußerst selten und eher am Rande wahr. Ich würde sie kaum vermissen, wenn sie nicht mehr da sind. Das handgemachte (!) Logo allerdings entfaltet bei jeder Betrachtung erneut seinen Charme.

    Vielen Dank für die tollen Casts, ich freue mich jede Woche auf die neue Folge. Sobald ich wieder besser bei Kasse bin, unterstütze ich euch auch gern auf Steady. 🙂

  4. Auch meine 2ct zu de KI-Coverbildern: Aus allen genannten negativen Gründen hätte ich lieber immer dasselbe Coverbild, als ein KI-generiertes… während es früher noch neu und irgendwie cool war, finde ich KI-generiertes Material zunehmend immer unattraktiver jetzt wo das Ausmaß der Folgen absehbar wird.

    Um nicht auf einer grumpy Note zu enden: ihr macht einen tollen Podcast, vielen Dank für all die Folgen, ich höre immer gerne! <3

  5. Aus allen schon genannten Gründen (Ressourcenverbrauch, die Nutzung gestohlener Trainingsdaten und Abwertung menschlicher Kreativität) bin ich für eine Abkehr von den KI-generierten Coverbildern. Ich halte es für wichtig, diese Tools nicht durch „harmlose“ Nutzung zu normalisieren, auch weil die Breite an akzeptablen Anwendungsfällen so immer weiter ausgedehnt wird.

    Marcus, du kritisierst Sam Altman zurecht dafür, dass er sagt, wenn sie das ganze Datenmaterial nicht umsonst verwenden dürfen, gäbe es seine Firma nicht. Sagst dann aber selbst, wenn ihr diese Tools nicht mehr verwendet, hätte der Podcast keine Illustrationen mehr.

    Soll kein Vorwurf sein, ich weiß du erklärst nur eure budgetäre Lage und was die Entscheidung bedeuten würde. Aber beim Hören ist mir das irgendwie ins Ohr gestochen.

  6. Hier noch 2ct: ich wäre sehr für das Weglassen der generative Bildchen, aus all den genannten Gründen. Zudem seh ich diese Bildchen ohnehin meist nur sehr kurz am Anfang – danach zeigt mein Player das Logo oder das aktuelle Kapitelbild an. Ich habe mir jetzt mal die letzten angeschaut und kann mich nicht daran erinnern, die wahrgenommen zu haben.

    Falls euch mehr Variation aber Geld dazu fehlt, gibt es ja vielleicht eine Art Mittelding die euch passt, z.B. saisonabhängige Cover (vielleicht nicht kalendarisch sondern irgendwie indiefree-inspiriert nach Konferenzen oder eurer Gaminghistorie oder was weiß ich).

    Ich fände es auch sehr schön, wenn von der Unterstützung etwas hin und wieder an Coverbilder-KünstlerInnen fließt. Ich brauche eh keine Extras (die euch am Ende schneller ausbrennen lassen) – ich möchte einfach das allerbeste, ganz normale, großartige IndieFresse.

  7. Mal ganz pauschal vielen lieben Dank für die ganzen Kommentare, wir greifen das alles in der nächsten Folge auf!

    Schon mal kurz: Eine der ersten Sachen, die wir vom Steady-Geld gemacht haben, ist tatsächlich Max Fiedler (den Illustratoren) und Sebastian Simmert (den Sound-Designer) zu bezahlen!

    Und: Wir benutzen aufgrund der Diskussionen schon seit ein paar Folgen Adobe Firefly statt Midjourney. Adobe hat (nach eigenen Angaben) ihre KI nur aus gemeinfreien Werken und der eigenen Stockphoto-Library trainiert. Aber: Das ist nur ein Schritt besser, damit gibt es auch einige Probleme, aber dazu in der Folge mehr.

    Frage an die, die als Hörer*in die Cover überflüssig finden: Ich dachte tatsächlich nicht so sehr an Stamm-Hörer*innen, sondern eher an Menschen, die den Podcast zum ersten Mal sehen und dann eine schön abwechslungsreich gestaltete Seite sehen – nicht dasselbe Logo 50 Mal. Ohne das gegen eure Argumente/Perspektive zu stellen: Haltet ihr das für einen nachvollziehbaren Gedanken?

    1. Ja, das mit der attraktiveren Seite für neue Besucher:innen kann ich verstehen und hab auch keine super Lösung dafür. Man könnte das Cover aus der Preview vom Podlove rausnehmen, dann doppelt es sich nicht so oft. Bei unserem sehr viel unregelmäßigeren Quatschpodcast setzen wir bei den Illus auf natürliche Dummheit statt künstlicher Intelligenz und kritzeln uns in höchsten fünf Minuten auf dem iPad irgendwelche passenden Illustrationen. Muss man wollen, aber dauert sicher nicht länger als ne KI anzuwerfen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert